Magnetfeldtherapie und pulsierende Magnetfeldtherapie mit Geräten

Neben einer herkömmlichen Schmerztherapie mit Medikamenten werden verschiedene alternativmedizinische Behandlungen angeboten. Eine davon ist die Magnetfeldtherapie. Sie wird vorwiegend bei orthopädischen Erkrankungen zur Schmerzbehandlung eingesetzt.

Anwendungsgebiete der Magnetfeldtherapie

Als Magnetfeldtherapie wird im Allgemeinen die PST (pulsierende Signaltherapie) oder pulsierende PEMF (englisch: pulsed electromagnetic field therapy) sowie die Anwendung mit Dauermagneten bezeichnet. Angewendet wird sie bei Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates sowie bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Zu den Anwendungsgebieten zählen u.a.: chronische Gelenkerkrankungen, wie Arthrose oder Osteoarthritis, Osteoarthropathien sowie Pseudoarthrose. Außer diesen genannten Erkrankungen kann die Magnetfeldtherapie zur unterstützenden Therapie bei verschiedenen Schmerzzuständen eingesetzt werden, ebenso bei Krankheiten des Immunsystems wie Infektionen oder Allergien sowie bei Durchblutungsstörungen. Auch bei schlecht heilenden oder komplizierten Brüchen kann die Magnetfeldtherapie herangezogen werden, da die Knochenbildung so angeregt werden soll. Außerdem wird sie manchmal nach Operationen angewandt, um so die Heilung zu beschleunigen. Andere Einsatzgebiete sind: Hexenschuss, Bandscheibenvorfall, Kopfschmerzen und Migräne, Menstruationsbeschwerden und Entzündungen. Meist wird die Behandlung mit der Magnetfeldtherapie mit anderen schulmedizinischen oder komplementärmedizinischen Methoden kombiniert. Tipp: Individuelle Magnetfeldtherapie mit Biofeedback, ggf. mit Magnetfeldmassage durch den Arzt.

Verlauf der Magnetfeldbehandlung

Bei einem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt wird der Patient zuerst mit der Magnetfeldtherapie vertraut gemacht. Während der Therapie sitzt oder liegt der Patient, während der Therapeut eine Matte, oder Magnetkissen oder Spulen auf die betroffenen Stellen des Körpers legt. Bei der Therapie werden die Magnetfrequenz und die Feldstärke immer individuell an den Patienten und die Situation angepasst. Die Dauer einer Behandlung richtet sich nach den jeweiligen Krankheitssymptomen und der Magnetstärke. In der Regel wird eine Magnetfeldtherapie in regelmäßigen Abständen, meist in fünf bis zehn Behandlungen durchgeführt. Wenn das Gerät in der Arztpraxis, in der die Magnetfeldtherapie durchgeführt wird, röhrenförmig ist, liegt der Patient innerhalb dieser Röhre. Die größte Stärke des Magnetfeldes liegt in der Mitte der Spule.

Funktion dieses Verfahrens

Bei der PST wird mit Hilfe eines elektrischen Gerätes ein elektromagnetisches Feld um die zu behandelnden Stellen am Körper erzeugt. Das Magnetfeld wird dabei als Kraftfeld verstanden, das auf künstliche Weise durch eine Strom führende Spule in Verbindung mit einem leitfähigen Material erzeugt werden kann oder durch einen natürlichen Magnetstein ausgelöst wird. Handelt es sich um eine Dauermagnetfeldtherapie, werden für die Behandlung Magnetfeldgeräte, Magnetfeldspulen, Magnetkissen und –folien oder andere magnetische Gegenstände benutzt. Das magnetische Feld entsteht dabei um einen Leiter herum, durch den Strom fließt. Umgekehrt ist es so, dass jedes Magnetfeld in einem Leiter elektrischen Strom erzeugt. Das Magnetfeld selbst ist für den Patienten, der sich einer solchen Therapie unterzieht, nicht spürbar. Es kann allerdings durch die Anregung der Durchblutung bei manchen Menschen zu einem Wärmegefühl oder Kribbeln kommen.

Gegenanzeigen

Die Magnetfeldtherapie ist nicht geeignet für Menschen mit einem Herzschrittmacher. Auch bei anderen elektronischen Implantaten sollte davon abgeraten werden. Weitere Kontraindikationen sind u.a.: Epilepsie, bösartige Tumore oder bakterielle Infektionen. Da die Wirkungen auf das ungeborene Baby noch nicht vollständig erforscht sind, sollten sich Schwangere nicht der Magnetfeldtherapie unterziehen.

Kosten der Magnetfeldtherapie

In der Regel werden die Kosten für diese Therapie nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, da die gesetzlichen Krankenkassen damit argumentieren, dass die medizinische Notwendigkeit der PST und ihre Wirksamkeit noch nicht hinreichend in Langzeitstudien belegt ist. Sie kann aber als IGeL-Leistung in Anspruch genommen werden, d.h., als eine vom Patienten privat zu zahlende Leistung. Die Kosten für eine Therapie können sich pro Sitzung auf etwa 10 bis 20 Euro belaufen. In der Regel sind mehrere Behandlungen notwendig, so dass die Kosten für einen Behandlungszyklus schnell auf 200 Euro und mehr ansteigen können. Wer in einer privaten Krankenversicherung versichert ist, sollte vor Beginn der Behandlung abklären, ob diese Kosten übernommen werden.

Wirksamkeit der Magnetfeldtherapie

Immer noch ist die Magnetfeldtherapie umstritten. Bisher gibt es nur wenige wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit der Magnetfeldtherapie nachweisen. Es ist daher immer empfehlenswert, eine Magnetfeldtherapie nur unter ärztlicher Aufsicht und in Absprache mit dem behandelnden Arzt zu beginnen. Verschlechtern sich die Beschwerden nach einer Behandlung, sollte sofort der behandelnde Arzt informiert werden.

Geschichte der Magnetfeldtherapie

Die Befürworter der Magnetfeldtherapie gehen davon aus, dass bereits vor Jahrtausenden in China oder Ägypten magnetische Steine zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt wurden. Bereits Hippokrates soll diese Behandlung angewandt haben. Paracelsus zählt zu den Begründern der Therapie mit Magnetfeldern.

Geräte zur Magnetfeldtherapie

Die Magnetfeldtherapie kann in Arztpraxen, bei Heilpraktikern, Reha-Einrichtungen u.ä. durchgeführt werden. Wer die Therapie zu Hause in der gewohnten Umgebung nutzen möchte, beispielsweise zur Unterstützung des Immunsystems, zur Gesundheitsvorsorge, gegen Schmerzen und Stress sollte sich vorab umfassende Informationen von seinem behandelnden Arzt einholen. Nicht alle Geräte, die auf dem Markt erhältlich sind, sind für den Einsatz zu Hause geeignet.